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Infos zu VB.NET

 von 

Einleitung  

Undokumentiertes Mysterium

Wir sehen aktuelle Informationen als Bringschuld und wollen Euch mit den nachfolgenden Zeilen über die nächste Stufe der Entwicklung von Visual Basic informieren.

Zuvor wollen wir allerdings einen Hinweis anbringen. "Visual Basic.NET is still in development and some details may change before the product is released" (Originalaussage von Microsoft). Diese Worte bedeuten letztendlich, daß sich Visual Basic.Net derzeit noch in der Entwicklung befindet und sich einige Details der nachfolgenden Ausführungen vor der Veröffentlichung der endgültigen Version von VB.Net noch ändern können.

Mit freundlichen Grüßen
Björn Kirsch

Was hat MS zur Weiterentwicklung von VB bewegt?  

Diese Frage können wir abschließend und vollständig leider nicht beantworten. Microsoft verfolgt mit seiner (Weiter)Entwicklung der existierenden Produkte stets eine strategische Linie.

Insgesamt stellt Visual Basic.Net die nächste Generation von Visual Basic dar und unterscheidet sich in vielen Dingen grundlegend von den Vorgängerversionen.

Die neue Version von VB gliedert sich nunmehr vollständig in die Sammlung der Visual Studio.Net-Familie ein.

VB.Net stellt in sich keine Weiterentwicklung des bekannten VB dar, sondern wurde vollständig neu entwickelt. Microsoft nennt hierfür verschiedene Gründe:

  • Visual Basic soll den Schritt in die nächste Generation ohne Umwege schaffen; hierzu gehört gemäß Microsoft-Strategie die Implementation der Web-Interfaces bzw. das komplette Development von Web-Anwendungen.
  • Vererbung und Threading sollen als Grundprinzip der Sprache gelten.
  • Der volle und uneingeschränkte Zugriff auf die Plattform soll möglich sein.

Weiterhin wird die Verträglichkeit und Kompatibilität mit dem Source, der in den anderen Programmiersprachen entwickelt wurde, als einer der hauptsächlichen Entscheidungsgründe für die Neuentwicklung genannt.

Visual Basic wird in der neuen Version eine ausgewachsene objektorientierte Programmiersprache darstellen.

Was geschieht mit den Sourcen aus alten VB-Versionen?  

Diese Frage ist sicherlich eine der Schlüsselfragen, die sich jeder Programmierer stellt. Viele Stunden an Entwicklungsarbeit wurde in diverse Projekte investiert und dann positioniert Microsoft auf einmal eine neue Programmiersprache im Markt. Die schlimmsten Gerüchte kursierten und viele Entwickler bangten um Ihre hart erarbeiteten Sourcen.

Microsoft schreibt in eigenen Veröffentlichungen, daß in VB.Net ein Konvertierungstool bereitstellt; wird ein VB 6.0 - Projekt in VB.Net geöffnet, so konvertiert VB.Net dieses Projekt automatisch in die neue Sprachsyntax. Die Ursprungssourcen werden hierbei nicht verändert, sondern ein neues VB.Net-Projekt wird geöffnet.

Wer sich allerdings nun in Sicherheit fühlt, daß er seine Projekte ohne Probleme übernehmen kann, der irrt. Natürlich ist es nicht ohne Schwierigkeiten möglich, sein Projekte in VB.Net zu übertragen. Microsoft räumt selbst ein, daß verschiedene Nachbearbeitungen der Projekte unerläßlich sind. Allerdings dokumentiert der Konverter alle Probleme und stellt zum Schluß eine To-Do-Liste zur Verfügung. Diese Liste muß natürlich zur vollständigen Nutzbarkeit des eigenen Projektes abgearbeitet werden. Weiterhin wird - gemäß eigener Aussagen - eine gute Unterstützung durch die Online-Hilfe geboten.

Sollten Projekte in VB 1 - 5 existieren, so empfiehlt Microsoft die Übertragung in VB 6.0 und dann die Konvertierung in VB.Net.

Visual Basic.Net und Visual Basic 6.0 können auf einem Rechner betrieben werden und auch die kompilierten Projekte können parallel abgearbeitet werden.

Welche Änderungen kommen auf den Entwickler zu?  

Viele Entwicklerträume will Microsoft in seiner neuen Programmiersprache realisiert haben. REGSVR32 soll z. B. der Vergangenheit angehören, da die Programmfiles durch einfaches kopieren in die adäquaten Programmverzeichnisse für eine Lauffähigkeit sorgen sollen.

Einige althergebrachten - allerdings unsaubere - Funktionen wurden eliminiert; hierzu gehören GoSub/Return und DefInt sowie noch diverse andere Funktionen.

VB.Net wird nunmehr zwei Form-Pakete beinhalten - Windows Forms und Web Forms. Außerdem wird eine neue ADO-Variante implementiert sein. Mit den Web Forms und der neuen ADO-Variante soll die Entwicklung von Web-Anwendungen relativ unkompliziert und schnell zu erledigen sein, die Windows Forms bieten nunmehr noch mehr Funktionalität, u. a. die Vererbung.

ASP.Net - eine erweitere Variante von ASP - wird ebenso zu VB.Net gehören und das intuitive Bedienungspackage der Web-Funktionen abrunden. Die alten ASP-Interfaces können auch in VB.Net weiterhin verwendet werden.

DHTML werden nicht unterstützt. Diese Anwendungen sollen - laut Microsoft - besser in VB 6.0 belassen werden - gleiches gilt für ActiveX-Dokumente.

Das Windows Form Paket hat ein zu den Visual Basic 6.0 Forms differenzierendes Objekt-Model - allerdings bleiben die Forms untereinander kompatibel.

Ein "Unified-Debugger" wurde eingeführt, so daß zwischen den verschiedenen Programmiersprachen und den Server-Client-Anwedungen ein Debugging ermöglicht wird.

Die in VB.Net entwickelten Add-Ins erhalten auch die Gültigkeit in Visual Studio.Net.

Für die Spiele-Programmierung wird weiterhin DirectX 7 zur Verfügung stehen.

Oben wurde bereits erwähnt, daß in VB.Net eine neue Version von ADO existiert - diese Version nennt sich ADO.Net. Die DAO/RDO und ADO-Anbindungen aus VB 6.0 können auch in VB.Net verwendet werden, müssen allerdings modifiziert werden. VB.Net unterstützt nicht die DAO/RDO-Anbindung an Controls, Data-Controls oder die User-Connection. Microsoft empfiehlt solche Anwendungen in VB 6.0 zu belassen.

Die Kommunikation zwischen VB.Net-Komponenten und anderen Sprachen aus der Visual Studio.Net-Familie soll nunmehr ohne weiteres möglich sein und Komponenten von VB.Net sollen auch die volle Akzeptanz in den anderen Sprachen finden.

Weiterhin werden noch verschiedene Syntaxunterschiede hinzukommen; der Typ Integer (16-Bit) wird nun als Short definiert und Integer sind nunmehr 32-Bit. Long wird mit 64-Bit gespeichert.

In VB.Net soll eine sehr saubere Programmierung mit der richtigen Instanzierung und Adressierung von Objekten angewandt werden.

Zusammenfassung  

VB.Net wird viele Änderungen mit sich bringen und Microsoft empfiehlt sehr oft, daß verschiedene Anwendungen in VB 6.0 betrieben werden sollen. Das kann eigentlich nur bedeuten, daß Microsoft von einer längeren Koexistenz der beiden Programmiersprachen ausgeht. Allerdings sollte man sich sicherlich nicht vor dem Umstieg auf VB.Net verschließen, da sonst der Zug der Zeit abfahren könnte.

Microsoft verfolgt eine Strategie und wird versuchen, diese Konsequent durchzusetzen.

Sobald wir mehr wissen, werden wir berichten.

In diesem Sinne,
Euer ActiveVB-Team

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Kommentar von Reinhard Borrmann am 13.12.2005 um 23:51

An das ActiveVB-Team
Ich besuche oft eure Seiten und finde sie sehr gut.
Habe schon oft sehr gute Anregungen erhalten.
Den Umstieg von VB6 auf VB.NET kann ich auf alle
Fälle empfehlen.
Die Mühe lohnt sich !

Viele Grüße
Borrmann

Kommentar von Michael Wolf am 09.07.2005 um 00:41

Hallo!
Zum Glück gab es bei softgames.de (wenn mich nicht alles täuscht ^^) vor Kurzem eine Aktion, bei der Schüler und Studenten eine kostenlose Lizenz für die Visual Studio .NET 2003 Studenten-Ausgabe bekommen konnten. Hab ich natürlich gleich gemacht und jetzt hab ich es endlich. Mal schaun wie leicht man sich umstellen kann, aber so sieht es ja schonmal ganz nett aus..
Danke für diese netten Infos, doch eine Frage hätte ich auch noch: Wie leicht kann man nun Netzwerkanwendungen in VB.Net realisieren? Muss man immer noch das WinSock-Control verwenden, oder gibt es jetzt schon ne 'bessere' und einfachere Methode? ..Bin eben faul :P
Danke!

Kommentar von Joachim Mertens am 15.01.2005 um 08:59

Hallo,
ich interessiere mich für den Umstieg auf VB.NET. Allerdings stellt sich für mich die Frage, ob eher professionelle Aufgaben wie z.B. Datenbankzugriff mit ADO auch schon mit der Version "Visual Basic .NET Standard 2003" möglich sind. Bei VB6.0 funktionierte das ja meines Wissens auch erst mit der Professional-Version. Wie ist es bei .NET ?
Vielen Dank im Vorraus.

Kommentar von Christoph Redl am 03.01.2004 um 18:07

@Jörg: Für Linien gibt es in VB .NET kein Steuerelement mehr, die musst du jetzt in der Paint-Methode zeichnen lassen. Für Fragen sollte man aber eigentlich das Forum benutzen.

Also ich kann jedem nur raten auf .NET umzusteigen. Ich war ja anfangs selbst skeptisch, aber es hat sich wirklich gelohnt. Mit VB 6 sind die Möglichkeiten einfach zu begrenzt: Keine Threads und was noch viel schlimmer ist: keine Vererbung. Mit VB .NET wurde endlich eine Programmiersprache geschafften, die zu C++ fast gleichwertig ist. Ich schreibe fast, weil es immer noch Dinge gibt die man in C++ machen sollte, das es nach wie vor die performancemäßig beste Sprache ist. Aber das meiste lässt sich jetzt auch in VB realisieren.

Kommentar von Jörg Lacher am 31.12.2003 um 01:40

Hallo...
Ich habe bisher mit VB6 gearbeitet und wollte parallel dazu auf VB.Net umsteigen. Nun vermisse ich in der Werkzeugleiste das Line-Steuerelement. Es stellt sich mir nun die Frage, wie zeichne ich in VB.Net eine ganz einfache Linie ???
Könnten Sie mir da weiterhelfen ?
Ich danke im Vorraus und wünsche ein erfolgreiches Jahr 2004

mfg J. Lacher